Worin besteht der Unterschied zwischen Zeichnung und Modellierung?

Beim Modellieren dreidimensionaler Volumenkörperelemente wird häufig als Erstes eine zweidimensionale Skizze erstellt, die einen Teil der Form des Bauteils definiert. Zum Skizzieren gehört die Erstellung von Linien, Bogen, Kreisen und Bemaßungen. Diese Schritte sind allen bekannt, die bereits einmal eine Zeichnung in einem CAD-Produkt erstellt haben. Die Autodesk Inventor-Skizzierbefehle unterscheiden sich in der Erscheinungsform nicht von den zweidimensionalen Geometriebefehlen, mit denen Sie bisher gearbeitet haben. Autodesk Inventor-Skizziergeometrie erfasst Beziehungsinformationen bei ihrer Erstellung. Der wichtigste Unterschied besteht darin, dass diese Beziehungen (oder Abhängigkeiten) bei richtiger Anwendung den unvermeidlichen Bearbeitungsprozess erheblich vereinfachen und vorhersagbarer machen.

In der Welt der 2D-Konstruktion kann Geometrie in jeder beliebigen Reihenfolge erstellt werden, da Sie dafür verantwortlich sind, die Bedeutung der Geometrie nachzuverfolgen. Die 3D-Modellierreihenfolge ähnelt der Produktion des physischen Bauteils, und die Erstellung eines Elements ist in der Regel von einem vorherigen Element abhängig. Mithilfe dieser Elementhierarchie kann der Computer die Bedeutung der Geometrie nachverfolgen. Beispiel: Bei der Erstellung einer 2D-Zeichnung erstellen Sie zuerst einen Kreis, der eine Bohrung darstellt, gefolgt von einem Rechteck, das das Material darstellt, in dem die Bohrung platziert wird. Beim Modellieren in 3D funktioniert diese Reihenfolge nicht, da Sie zum Platzieren der Bohrung zunächst über ein Modell verfügen müssen, in dem die Bohrung platziert werden soll.

Zu Beginn von Baugruppenkonstruktionen wird häufig eine Technik angewendet, die als Top-Down-Konstruktionsmodellierung (oder Skelettmodellierung) bezeichnet wird. Sie können die Volumenmodellierung mithilfe von Skizzen beginnen, die einige (oder alle) Bauteile in der Baugruppe darstellen. Anschließend werden einzelne Bauteilmodelle mithilfe von Geometrie aus einer einzigen Skizze im Kontext des Baugruppenmodells erstellt. Zur Erstellung von Baugruppenmodellen wird häufig auch ein Bottom-up-Ansatz verwendet, bei dem zuvor erstellte Bauteilmodelle zur endgültigen Baugruppe zusammengestellt werden.

Wenn Sie alle benötigten Elemente (oder Komponenten) zum Modell hinzugefügt haben, können Sie die herkömmliche Zeichnung mit drei Ansichten erstellen. Ansichten des Modells werden auf dem Zeichnungsblatt angeordnet. Da Sie über eine Volumenkörperdarstellung des Modells verfügen, weiß das System, welche Kanten in den einzelnen Zeichnungsansichten durchgehend und welche gepunktet dargestellt werden müssen. Bemaßungen in Ihrer Zeichnung können manuell zugewiesen werden. Sie könne auch die Bemaßungen importieren, die Sie in Ihren Modellskizzen eingefügt haben, und diese in der entsprechenden Zeichnungsansicht verwenden. Da in der Zeichnung platzierte Ansichten des Modells verwendet werden, werden alle an den Modellen vorgenommenen Änderungen automatisch in die aktualisierten Zeichnungen übernommen.

Mit anderen Werkzeugen können Sie die Leistungsfähigkeit Ihres Computers nutzen; außerdem unterstützen sie Sie bei den funktionalen Aspekten der Konstruktion. Mit diesen Werkzeugen können Sie die technische Integrität folgender Elemente überprüfen: Schraubenverbindungen, Wellen, Zahnradkonstruktionen, Lagergebrauchsdauer, Federn und strukturelle Lasten, wobei diese sämtlich dreidimensionale Modelle und Konstruktionsparameter verwenden, die für Ihre Konstruktion spezifisch sind.

Sowohl beim Zeichnungs- als auch beim Modellierungsansatz für Konstruktionen entsteht eine bekannte Konstruktionszeichnung. Im 2D-Verfahren werden mit der Zeichnung die physischen Informationen erfasst, die zur Erstellung des Bauteils erforderlich sind. Bei der Volumenkörpermodellierung ist die Zeichnung einer von mehreren Einsatzbereichen für das erstellte Modell.